Von den Anfängen bis heute

Nichts geht ohne ein gutes Team

von Jens-Ekkehard Bernerth

Projektleiterin Silja Flach und Projektreferentin Johanna Roos stehen den Stadtteil-Botschafterinnen und Stadtteil-Botschaftern seit 2017 gemeinsam mit Rat und Tat zur Seite.

Teilen

Was waren Ihre persönlichen Höhepunkte?

Flach: Mein persönlicher Höhepunkt war die Reise mit der vierten Generation nach Krakau, die Begleitung und Organisation hat mir viel Freude gebracht. Insgesamt liebe ich nach wie vor die Arbeit mit den Stadtteil-Botschaftern, und bin wie Tina Kühr der Meinung, dass man Frankfurt und gewisse Themen nochmal besser kennenlernt. Wie tief man teils in Themen einsteigt, mit denen man sich privat gar nicht beschäftigen würde, ist immens, bspw. Nachhaltigkeit oder Stadtteilstrukturen. Den persönlichen Kontakt mit den Stadtteil-Botschafterinnen und Stadtteil-Botschaftern empfinde ich ebenfalls als sehr schön und belohnend; wenn sie sich melden, um Rat fragen oder einfach nur den Austausch suchen. Oder berichten, was ihnen die Zeit bei uns gebracht hat, das finde ich sehr schön.

Erin Sullivans Videoprojekt finde ich nach wie vor sehr cool, das sich ja um Nachhaltigkeit in Bergen-Enkheim gedreht hat. Suzanne Cadious Buch finde ich ebenfalls wunderschön, was sie mit den Kindern zusammen produziert hat. Und Dominik Pepers Repair-Café ist ja einfach der Knaller, das ja bis heute besteht.

Eine Besonderheit stellt für mich nach wie vor das "Glücksprojekt" dar, das ja eine Radiosendung rund um das Thema Glück war. Hatten wir so in der Form davor und danach nicht mehr. Das macht es ja auch so spannend, dass es doch hin und wieder Themen gibt, die wir so in der Form noch nicht hatten, sowohl innerhalb des Projekts als auch in der Stadt. "Dasda.hinter", der Einblick in private Orte und das Einladen von Künstlern und den Nachbarn dorthin, das entspricht ziemlich meiner Vorstellung von Nachbarschaftlichkeit.

Dorenkamp: Astghik Beglaryan, Mozartsaal der Alten Oper: Hausen musiziert für Frankfurt. Junge Musiker pro Klassik. Eine Werbeveranstaltung für klassische Musik, ein unglaublich schönes Konzert, toll moderiert von Astghik, wirklich famos. Für mich war "Bonames Midnight Madness: Streetball" von Martin und Sven Klimek eine schöne Sache, ein tolles Basketballturnier. Sascha Wilhelms und Aljoscha Zimmers Sports and Fun Day darf ebenfalls nochmal genannt werden, genauso wie kleinere Projekte wie Sandra Janiks Wahlpflichtfach in Rödelheim, in dem Brandschutzunterricht von jungen Feuerwehrleuten in der Schule gegeben wurde. Oder das Filmprojekt "Der schönste Berg Frankfurts" von Bican Erbasli über den Stadtteil Frankfurter Berg mit seinen zwei Seiten. Raffaela Ahrendt, 10.000 Gesichter – ein Fotoerlebnis, weil es eine intensive, ästhetische Begleitung war. Ein tolles Erlebnis mit einem tollen Resultat. Und schließlich noch die Freizeit-Helden, ein großes, tolles Projekt, die immer noch aktiv sind, genauso wie der GrüneDaumen im Günthersburgpark.

Wird es denn für die Stadtteil-Botschafter genügend neue Ideen geben?

Dorenkamp: Innovation ist die Neukombination von Vorhandenem – und in dem Sinne unendlich. Also ja.

Kühr: Ich glaube auch, vor allem wenn die jungen Leute einmal angestiftet sind, dann kommen neue Anstöße, Variationen, und am Ende schöne Projektideen. Vor allem geben uns unsere Stipendiaten auch echt viel zurück, was ich in meiner Alumniarbeit merke, wenn beispielsweise ehemalige Stadtteil-Botschafter Workshops anbieten wollen.

Flach: Dafür sind wir ja am Ende auch als Stiftung da. Was wir uns in den vergangenen Jahren an Knowhow und Kontakten erarbeitet haben - wenn wir die Kandidaten richtig begleiten, lassen sich dadurch viele tolle Ideen entwickeln. Allerdings müssen auch wir uns weiterentwickeln und neue Inspirationen und Techniken holen, wie beispielsweise das Design-Thinking und Coaching, auch durch neue Mentoren. In den Seminaren setzen wir darum auch auf sehr qualifizierte Trainerinnen und Trainer, was ebenfalls sehr wertgeschätzt wird. Es ist auch schön zu sehen, dass viele bereit sind, mit uns zusammen an ihrer Idee zu feilen, um den bestmöglichen Effekt im Stadtteil zu haben, selbst wenn als Konsequenz das Projekt Weniger oder nichts mit der ursprünglichen Idee zu tun hat. Mit Begleitung, Coaching und dem richtigen Mindset kann man aus vielem was machen.

Seite 4 «

15 Jahre junges Engagement für Frankfurt

Geschichten, die ein Stipendium schreibt

Von der Radiosendung bis zum Kletterturm: Erinnerungen aus 15 Jahren Stadtteil-Botschafter.

zurück zur Jubiläumsseite